Die Konkurrenten

Der Newcomer: Prosigna (NanoString Technologies, USA)

Markteinführung Deutschland: 2013

Entwicklung: Hinter der Entwicklung des Tests steht der US-Forscher Charles Perou, der 2000 als Erster Brustkrebs anhand der Genaktivität in vier Subtypen einteilte – Fachkollegen nennen ihn auch den „Godfather of Gene Expression“.

Verfahren: Prosigna misst 50 Gene, bestimmt vier Untertypen von Brustkrebs und ermittelt einen Rückfallrisikowert, der die Patientin in eine von drei Gruppen einteilt. Der Test kann von Pathologen in Deutschland durchgeführt werden.

Der Platzhirsch: Oncotype DX (Genomic Health, USA)

Markteinführung Deutschland: 2009/2010

Entwicklung: Der Test wird bereits seit 2004 in den USA erprobt und durchgeführt, seither wurde er laut Hersteller weltweit bei mehr als 500.000 Frauen angewendet. Deutsche Ärztekommissionen und verschiedene Leitlinien attestieren diesem Test derzeit die ausführlichste Studienlage.

Verfahren: Oncotype DX misst 21 Gene und teilt Patientinnen in drei Risikogruppen ein. Der Test wird nur im US-Zentrallabor durchgeführt.

Der Nachbar: MammaPrint (Agendia, Niederlande)

Markteinführung Europa: 2004

Entwicklung: Forscher des Niederländischen Krebsinstituts und des Antoni-van-Leeuwenhoek-Krankenhauses veröffentlichen im Jahr 2002 ihre ersten Daten in Nature. Ein Jahr später wurde das Spin-off Agendia gegründet.

Verfahren: MammaPrint misst 70 Gene, die Patientinnen werden in zwei Risikogruppen eingeteilt. Der Test wird im Zentrallabor der Firma durchgeführt. Es gibt noch zusätzliche Tests der Firma, die Untertypen des Brustkrebses bestimmen sollen.

Der Heimische: EndoPredict (Sividon Diagnostics, Deutschland)

Markteinführung Deutschland: 2011

Entwicklung: Die Forschung zu dem deutschen Test startete vor mehr als zehn Jahren zunächst bei Bayer Diagnostics und ging dann an Siemens Medical Solutions, schließlich gründeten einige der Forscher das Start-up Sividon Diagnostics. Mehrere Forscher verschiedener Universitäten waren an der Entwicklung beteiligt. Man habe sich nicht auf die „üblichen Verdächtigen“ unter den Krebsgenen konzentriert, sondern das gesamte Genom im Blick gehabt, sagt Marcus Schmidt von der Universität Mainz.

Verfahren: EndoPredict misst zwölf Gene, acht davon betreffen das Rückfallrisiko, die übrigen vier sind Kontroll- und Referenzgene. Daraus ergibt sich ein Wert, der mit der Tumorgröße und der Anzahl befallener Lymphknoten verrechnet wird. Das Ergebnis teilt die Frauen in zwei Risikogruppen ein. Pathologen in Deutschland und anderen Ländern können ihn durchführen